Friday, May 12, 2006

die drei fragezeichen in: TARANTULA


jetzt haben es die drei fragezeichen (ihr werdet spaeter noch merken, warum wir ab sofort so heissen) also endlich bis chiang mai hier im hohen norden geschafft! hoher norden bedeutet nicht gleich kaelte, so wie ich das erhofft hatte, aber zum wetter spaeter mehr (ich weiss, dass ich euch damit nicht aus den laboren hervorlocken kann (wenn ihr nicht wie gewisse kollegen eh den ganzen tag auf dem institutsdach verbringt)...

nach dem letzten post ist in bangkok nicht mehr viel passiert: geplaettet vom vielen tuktuk-fahren und von den kraeftigen thai-haenden waren wir am folgetag (wochentage zaehle ich schon nicht mehr) in der stadt, haben geld besorgt (meine ec-karte funktioniert doch!), sind ueber einen riesen-markt mit krimskrams geschlendert (hier gibt's exakt den selben muell wie in peru), sind in ein rotlichtviertel geraten (zum glueck hatte ich die beiden super-europaerinnen dabei) und haben uns schliesslich auf dem noerdlichen busterminal (es gibt vier) verlaufen. das ding ist so riesig wie ein flughafen (nur zur entschuldigung), aber ehrlich gesagt, haben wir uns auch ein bisschen deppert angestellt. nachdem wir endlich einen nachtbus nach chiang mai gefunden und gebucht haben, sind wir erstmal essen gegangen (sowas wie eine thai-mensa mit coupons und freier beilagenwahl). der verkaefer hat mich gleich als deutschen, genauer gesagt hamburger ausgemacht! aua, sieht man uns das wirklich so sehr an?!?



busfahrt war dann schrecklich (trotz vip-bus mit (unfreundlicher) stewardess, polizeischutz und lunch-box). im morgengrauen aufgewacht und gleich nach einer thai-massage gesehnt! dafuer gab's sonnenaufgang mit bergen und viel viel viel gruen. jetzt sind wir also mitten drin! die beschriftungen sind jetzt auch nur noch auf thai, das macht einen schon etwas unruhig. die baerbeissige stewardess (blau/gelb uniformiert, ich dachte schon ich fliege mit lufthansa) ueberreicht melli und mir einen zahnputzbecher mit einem tropfen kochenden wassers. tini schlaeft noch und trotzdem herrscht konfussion: ist das jetzt zum waschen oder zum trinken??? im hinblichk auf die abfuehrende wirkung von heissem wasser in kombination mit der nicht vip-igen toilette schliessen wir letzteres aus! aber waschen mag sich auch keiner der anderen besser geschulten fahrgaeste! was tun? das waschwasser tinken oder mit dem kaffeewasser waschen?!?jetzt scheitern wir schon an den banalsten kleinigkeiten! als wir die lunchbox nochmal durchkramen, finden wir kaffepulver und sind vorerst gerettet!

ankunft in chiang mai gewohnt planlos: wo sind wir eigentlich (auch hier gibt's mehrere terminals), wo wollen wir eigentlich hin... ein aelterer herr ("waiting for my lady") hilft und besorgt uns ein taxi in den doi inthanon national park, denn da wartet der hoechste berg thailands (doi inthanon, wie der name schon sagt, 2.550 m) auf uns. der lonely planet verspricht bungalows im dschungel und die wollen wir natuerlich in beschlag nehmen. nach fast 2 stunden fahrt werden wir vom taxifahrer vor einem tempel in chom thong rausgeworfen und gehoerig uebers ohr gehauen. und da sitzen wir nun, umringt von einer handvoll maenner, die uns natuerlich nur helfen (sprich: kohle raus!) wollen. nach einer kleinen unbefriedigenden wanderung durch die stadt (es ist morgens um 8.00) fragen wir im wat um hilfe und werde freundlich aber prompt zu diesem taxifahrer (nebst meute) zurueckgeschickt. na gut, dann zahlen wir eben nochmal 200 baht um in den park zu kommen.

im headquater haben die ranger zwar schniecke uniformen, dafuer aber keinen plan. wir natuerlich auch nicht: tini will unbedingt zu den elefanten, melli und ich erst mal ein dach ueber'm kopf. interessenskonflikt, der sich aufloest, als tini erfaehrt, dass es in diesen hoehen keine elefanten leben: gott sei's gedankt, wir muessen nicht auf der suche nach den ruesseltieren im dschungel uebernachten! im park gibt's keine taxis, also muessen wir trampen, und das geht hier erstaunlich gut - das erst auto haelt immer an und bringt einen ans ziel. bloss wo ist das jetzt? bei einem schild mit der aufschrift "eco lodges" lassen wir uns rauswerfen: ein urwalddorf mit bungalows am fluss erwartet uns - paradisisch!!! denken wir, bis wir vor einem der bungalows eine handteller grosse spinne entdecken (foto). da sind wir dann lieber in ein bungalow nebenan eingezogen, wo die mitbewohner garantiert genauso gross, aber wenigstens unsichtbar sind. tini badet gleich im fluss (hinterher sehen wir genau dort zwei wasserschlangen), wir haengen auf der veranda ab und bekommen hunger. die nahrungssuche ergibt: es gibt im dorflaedchen nur chilli-chips oder salz-chips oder curry-chips und cola. das kann's doch nicht sein. per anhalter sind wir wieder zum extrem hilfreichen headquater und von da zu einem kleinen restaurant abseits in einem bambushain. dort haengen ganz viele vogelfotos (beliebter platz fuer ornithologen) und die zugehoerige oma versorgt uns ruehrend (die chillis sind verdammt scharf). und dann kommt der regen! es schuettet wie aus kannen, der himmel oeffnet alle schleusen, wir kommen vom regen in die traufe (jetzt genug der phrasen) und wir wissen: die regenzeit beginnt hier wirklich im mai! auf dem rueckweg auf der ladeflaeche eines pickups beginnt der regen von neuem und wir werden so richtig durchgewaschen (ist auch noetig). der abend enden froehlich-feucht in unserem huettchen (so mit whiskey, der eigentlich die endoparasiten am morgen toeten soll, und natuerlich chang-bier). ach ja, mosquitos gab es auch ein paar, aber nicht so viele und aus mellis rucksack kam ein mega-heimchen!

jetzt will ich eigentlich schluss machen, da fallen mir doch die besten dinge wieder ein: wir dachten ja, auf der anderen seite des flusses wuerde ein luxushotel, staudamm oder aehnlich gigantisches gebaut. so laut war der baustellenlaerm den ganzen tag!!! und das mitten im dschungel. da wir ja aber drei waschechte diplom-biologen sind, haben wir nur ungefaehr eine stunde gebraucht, um herauszufinden, dass es einfach liebestolle zikaden sind. wahnsinn!

demnaecht mehr ueber unsere suche nach einem verwunschenen wasserfall, die abeteuerliche besteigung des doi inthanon und dem geheimnis der unterscheidung von koreanern und thais und chinesen und japanern!

3 comments:

Anonymous said...

Hallo mein Süßer (und meine Süßen)!

ihr geht wegen einer spinne in eine andere hütte- ich bin enttäuscht. was seid ihr für biologen...
der rest klingt ja auch sehr beruhigend... per anhalter einfach mal irgendwo hin fahren- habt ihr ne landkarte? ich hoffe doch! naja, wenigstens habt ihr auf dem pick up geduscht. und was zu essen bekommen. die einzigen wichtigen informationen für die lieben daheim: wie ist das wetter, das essen und wird regelmäßig geduscht.
was jetzt nicht von weiterem schreiben über andere mindestens ebenso interessante dinge abhalten soll.
ich habe ein problem mit der ??? rollenverteilung. Martin ist justus (so wegen altklug und so...) melli peter (der ist so ein bisschen ein schisser- ich nehme jetzt mal an die melli hat vorgeschlagen die hütte zu wechseln wegen der spinne) aber tini ist bob? irgendwie passt das nicht ganz so.
also mehr info über die mitreisenden. und danke für die inspriration. die baustelle gegenüber von meinem haus hat sich auf einmal in liebestolle zikaden verwandelt.
grüße aus dem großstadtdschungel

anke

martin said...

also ich bin ja immer noch ossi und kenne die drei ??? so gar nicht. das mit den drei ??? bezieht sich also eher auf die riesigen fragezeichen, die staendig ueber unseren koepfenschweben...

und die rollenverteilung ist in der tat etwas unklar: mama, pap, kind oder doch seltsame menage a trois? wer kann das schon genau sagen?!? aber vielleicht ergibt es sich ja aus weiteren geschichten. ich werde mich bemuehen!

Anonymous said...

Zu den Schlangen im Fluss kann ich nur sagen, dass die ganz friedlich wirkten, aber die Spinne, diese Spinne war wirklich so gigantisch, das ging von uns drei aus, sofort die Huette zu verlassen....dafuer hatten wir eine echt suesse kleine Hundefreundin, die war noch recht jung, und wir haben sie sofort zu unserer Huette adoptiert...und als sie uns hinterherlief als wir im Pick up sassen, brach mir das wirklich mein Herz, ich glaube wir werden erst mal keine Freundschaft inder Art mehr zu einem Tier annehmehn, ich hoffe sie lebt noch und wurde nicht ueberfahren...nun gut, genug der Dramen...
hier in Chiang Mai ist es echt warm und schoen haben eine echte Oase der Massage gefunden, wirklich der Wahnsinn, hoffe der MArtin stellt mal ein Bild rein, sooo entspannend echt unglaublich, man sollte wiklich nach einem guten Studio suchen. Gestern war ich in einem normalen Strassen studio, gegenueber des Internetcafees wo Melli und Martin (regelmaessig) versackt sind, und da war es unangenehm schmerzhaft...also, schoen suchen immer...
so, jetzt aber schluss...viele gruesse aus Chiang Mai...