Monday, May 12, 2008

stadt der frisuren

"die haben die klamotten und wir das herz!" sagt carola. samstag nacht. wir stehen unbefriedigt vor dem rust, dem club kopenhagens. vorbei an einer schlage properer dänen, mit ihren chicen designer-klamotten und zufriedenen lächeln, haben wir endlich diese seltsam-fremdartige welt verlassen. die äußeren bedingungen stimmen: alles schön durchgestylt, von der innenausstattung bis zur frisur, jeder hat ein bier in der hand, die musik zwar nicht avantgarde, aber angenehm elektronisch.


und trotzdem fehlt etwas entscheidendes: das herz! "die dänen sind nicht verzweiflt genug, um zu feiern", bringt carola die sache auf den punkt. selbstgenügsam drängen sie sich im raucherraum, schwatzen, trinken, sehen gut aus, zufrieden, kontrolliert. unerträglich. muss man verzweifelt sein, um richtig feiern zu können? kaputt?

Thursday, May 08, 2008

gedanken zwischen flügen

am frankfurter flughafen kurz über konformität nachgedacht. ein seltsamer ort für derartige überlegungen! an keinem anderen ort gibt es diesen kosmopilitischen menschen-cocktail. ich fühle mich unwohl, ohne hemd. schlimm, denke ich. hat der konformationswandel jetzt im kleiderschrank oder im kopf stattgefunden?

im flugzeug denke ich nicht. 35 minuten bis zürich sind viel zu kurz! zwischen den sicherheitsvideos (ich werde nie verstehen, warum man eine schwimmweste braucht, wenn man über der schweiz abstürzt. wie groß ist schon die chance, den genfer see zu treffen?), kaffeeservierereien, wetterdurchsagen und nicht enden wollenden beteurerungen, wie froh man doch sein, einen als fluggast begrüßt haben zu dürfen, erzählt mir bernd begemann was über coming-of-age filme. den rest meiner musik hat der ipod heute morgen verschluckt, bei meinem krampfhaften versuch, auch das letzte byte mit musik zu füllen. mist! musik ist doch wichtig auf reisen...

flughafen zürich: proper und leer. immerhin haben die hier so chice raucher-lounges, natürlich von der internationalen zigaretten-industrie gesponsert. das macht mir nichts. da bin ich opportunist! alles ist besser als der blick aufs angegraute sheraton am frankfurter flughafen, den all wir süchtigen teilen, während wir uns mit schlechtem gewissen an der taxistraße vor dem flughafen aufreihen.


mein telefon rattert in die genüßlich stille der raucher-lounge hinein. es ist die frau von der "internationalen glasindustrie", wie sie es nennt, die ich eigentlich am flughafen treffen wollte. oder besser sollte, denn wenn es um die internationale glasindustrie geht, bin ich kein opportunist! sie schafft den termin nicht, sagt sie. sie dürfe eh nicht in den transit, sage ich. sie habe die polizei gefragt und sie dürfe, sagt sie. aber die schaffe es nicht. wow, was die internationale glasindustrie so alles darf, denke ich, sage aber: schade, dann ein anderes mal. weggewischt sind meine phantasien von verschwörung, konspiration und james bond. gern hätte ich einmal die internationale glasindustrie zwischen zwei flügen auf einem x-beliebigen flughafen getroffen...

warum ist jeder flughafen gleich? steril und abgeranzt gleichzeitig? ich wandere ziellos umher, schwanke zwischen zollfreien (?) zigaretten und einem notfall-burger (wäre betrug, bin ja gerade schon geflogen) und kann mich für keins von beidem entscheiden. dann lieber eine zeitung, das ist auch eine sucht von mir, aber meist eine weniger gesundheitsschädliche. doppelter espresso und 60 jahre israel. beides steigert den blutdruck. sybille berg schreibt über tel aviv: "ruth vermutete, dass sich alltage nirgens sonderlich verwegen ausnahmen". die frauenstimme aus dem lautsprecher ruft einen flug nach tel aviv auf. wie wäre es, einfach da einzusteigen? sonderlich verwegen?

Tuesday, May 06, 2008

apus apus

eine schwalbe macht noch keinen sommer, sagt man. das mag sein. für mich sind es die mauersegler, die definitv einen sommer machen! und am sonntag sind sie endlich zurückgekommen!


schwer zu erkennen, auf dem bild, aber sie sind da! sie pfeifen vom himmel und der sommer kann kommen!

geschrieben mit hilfe von múm - marmelade fires.