Sunday, July 16, 2006

chasing the white whale

"[...] but turning to the steersman who thus far had been holding the ship in the wind to diminish her headway, he [ahab] cried out in his old lion voice, - 'up helm! keep her off round the world!'

round the world! there is much in that sound to inspire proud feelings; but whereto does all that circumnavigation conduct? only through numberless perils to the very point whence we started, where those that we left behind secure, were all the time before us.

were this world an endless plain, and by sailing eastward we could for ever reach new distances, and discover sights more sweet and strange than any cyclades or islands of king salomon, then there were promise in the voyage. but in pursuit of those far mysteries we dream of, or in tormented chase of that demon phantom that, some time or other, swims before all human hearts; while chasing such over this round globe, they either lead us on in barren mazes or midway leave us whelmed."

herman melville, moby dick, 1851

Monday, July 10, 2006

weltverbesserungsmassnahmen

der schoenste und zugleich schlimmste aspekt, den das reisens mit sich bringt, sind die menschen, die man dabei zwangsweise oder ganz freiwillig kennenlernt. ok, ok, die tempel sind auch schoen, und die natur und die aktivitaeten und das essen. wenn das alles nicht schoen ware, haette man sich ja nie auf reisen begeben. warum ragen also die zwischenmenschlichen begegnungen aus dem begeisterungshimalajia heraus? ich bin mir nicht sicher, aber es scheint, dass andere menschen die seltsame eigenart haben, reiseerfahrungen entweder unendlich zu verschoenern oder unendlich zu versauen!

ein beispiel: man faehrt in einem viel zu engen minibus durch die halsbrecherischen serpentinen der laotischen berge! die grandiose kulisse laesst einen den mangel an leitplanken glatt vergessen. diese berge! diese reisfelder! diese niederlaender! waeren da nicht diese fuenf niederlaendischen teenager! rauchend, groehlend, breitbeinig, prohlend. und nicht zuletzt ihre billigen, stinkenden ho-chi-minh-t-shirts machen sie unertraeglich.

ja klar: jeder hier hat das gleiche recht, in diesem mini minibus durch laos zu zuckeln, ich bin ja kein autokratischer despot (zumindest auf reisen nicht), aber was wollen diese menschen hier? haben sicher irgendwo gehoert, dass das opium in laos auf der strasse liegt und das das bier so billig is wie nirgends sonst. aber gibt es nicht genug bier und drogen in holland? koennen die nicht einfach zuhause sitzen, nintendo spielen, eminem hoeren und kiffen? um sein teenager-dasein auszukosten, muss man doch nicht um die halbe welt fliegen!

ich will ehrlich sein: dieses prollo-backpacker-gehabe hat beiweitem nichts mit dem alter zu tun, nein es gibt auch leute in den mittdreissigern (aus canada zum beispiel), deren tollstes reiseerlebnis es war, opium in laos zu rauchen. und das muessen sie natuerlich der ganzen welt kundtun. eine andere aber vergleichbare spezies sind diese maenner bevorzugt jenseits der sechzig, die mit blutjungen thailaenderinnen im arm possieren und behaupten, es sei wahre liebe. aber statt einfach nur mitleid zu erwecken - ob dieser geballten ignoranz - versuchr man zuerst, deren motive zu verstehen, versagt dabei, bekommt dann einen hals, bezweifelt die daseinsberechtigung dieser leute und schaemt sich am ende nur noch fuer sie. und in der zwischenzeit hat der regen begonnen und man hat diese tollen berge vollkommen verpasst...

aber zum schutz der backpacker muss ich gestehen: erstgenannte sind in der minderzahl, deswegen heisst der text ja auch weltverbesserungsmassnahmen, womit nicht gemeint ist, einen persoenlichkeitstest vor dem kauf eines rucksackes und des lonely planet einzufuehren (obwohl, jetzt wo ich drueber nachdenke...). dummheit gehoert wohl schlichweg zur menschheit und wahrscheinlich wuerden sich die schlimmsten dinge ereignen, wenn das nicht so waere (z.b. 24h bildungsfernsehen auf allen kanaelen)! aber ich schweife schon wieder ab!

der grund warum ich diesen viel zu langen text schreibe, ist folgender: ich bin unendlich dankbar, dass ich so viele tolle menschen hier kennen gelernt, oder zumindest getroffen habe. ich bin noch immer aufgeregt, wenn ich an all die gemeinsamen erlebnisse denke. lache innerlich, wenn ich mich an all den spass erinnere. werde nachdenklich, beim gedanken an all die gespraeche in all den gebrochenen fremdsprachen, deren themenvielfalt trotz dessen weit ueber alles hinausgeht, ueber das man im alltag zu hause so sprich, geschweige denn nachdenkt. und das ist zwar ein wenig traurig, macht die erfahrungen hier aber umso wervoller.

ein vollstaendiges inventar der themen zu erstellen, die menschen auf reisen so bewegen, waere unglaublich vermessen und zudem eine sisyphosarbeit. aber wenn ich versuchen wollte, all den gespaechen einen metatitel zu geben, wuerde ich diesen "weltverbesserungsmassnahmen" nennen, oder etwas weniger groessenwahnsinnig "selbstverbesserungsmassnahmen". der grund dafuer ist wohl folgender: jeder reisende - und ich meine wirklich jeden, mich inklusive - laeft vor etwas weg. und das ist sicher eine extrem starke motivation, zu reisen, neue welten zu sehen, andere kulturen kennen zu lernen, anderes bier zu trinken und viele weitere dumme dinge zu tun. hauptsache eben, man tut es nicht zu hause.

und da weglaufen vor problemen - egal welche distanz man zwischen sich und sie bringt - schlichtweg nicht funktioniert (jetzt hoere ich mich wieder mal an wie grossvater), wird man von seinen daemonen verfolgt bis ans ende der welt. und man sieht sie klarer, weil sie sich nicht im alltagsgewirr verstecken. und diese einsicht ist wiederum eine starke motivation, sich mit der welt, dem leben und dem ganzen rest auseinanderzusetzen. aber wo ist eigentlich mein punkt? das sollte doch eigentlich "a tribute to my fellow travellers" werden, also bitteschoen:

adrien, 26, frankreich, fischverkaefer, getroffen auf pha ngan, thailand:
"first you've got to throw away your tv. go back to the basics. i'm going to move to south france, have a farm there, no electricity, nothing. i'll grow only what i can eat. thats happyness!"

katrin, 32, oesterreich, pr-frau, beim rauchen in der lobby des atlanta, bangkok, getroffen:
job gekuendigt, 6 monate tauchlehrerin auf koh lanta, lebt jetzt in bangkok und sucht einen job, bis dahin besucht sie wohl jeden farang-club und jedes foreign meeting der stadt, meditiert, lernt thai und schwimmt im pool auf dem dach ihres wohnhauses. in wien warten die katzen, aber bangkok ist einfach zu schoen.

mara, 21, kambodscha, arbeitet im floating island guesthouse, phnom phen, dort getroffen:
sie weint, als sie uns erzaehlt, dass ihr vater abgehauen ist und die familie einfach hat sitzen lassen, sie vermisst ihre familie, die in einem dorf im norden kambodschas lebt, jetzt arbeitet sie fuer 50$ monatlich im guesthouse und studiert nebenher business & finance in phnom phen. sie glaubt nicht, dass das leben jemals besser wird in kambodscha.

dom, 23, australien, studiert social work, getroffen auf einem boot auf dem mekong in kambodscha, spaeter gemeinsam in viet nam gereist:
"anarchism is a possibility. you don't need laws - small anarchistic communities will work by themselfes! break down the power of big government and give it back to local scale. but that takes a lot of energy, all the discussions and compromises. step back behind your personal needs and get a feeling for the needs of others!"

sonja, 23, schweiz, apothekerin, getroffen am strand in mui ne, viet nam:
job gekuendigt und nun auf reisen, laechelt einfach und geniesst die welt, liebt laos und freut sich dennoch auf zu hause, weil dort das nachholen des abitur und die kunsthochschule warten.

patrick & claudia, duesseldorf, er ingenieur bei e-plus, sie englisch-lehrerin, getroffen in vang vieng, laos:
beide koennten sicher mit leichtigkeit in einem 5-sterne-resort auf aruba sitzen, ziehen es aber vor mit mir und einer einzigen taschenlampe durch gefaehrliche hoehlen zu klettern und dabei auch noch englisch zu sprechen! respekt!

christian & chloe, norwegen, hatten beide diverse jobs gleichzeitgig, getroffen in luang prabang, laos:
alle jobs gekuendigt, schule auf eis gelegt, reisen nun fuer 1 1/2 jahre um die welt mit einem bewunderungswerten budgetierungs-system und noch bewundernswerterer offenheit. "the moment is the key. you've got to collect the good moments every day. put them together and you'll have a picture of happiness."

liat, the one and only, israel, tv-moderatorin, saengerin, shiatsu-expertin, lebenskuenstlerin, getroffen auf pha ngan, gemeinsam gereist durch kambodscha:
geballte weisheit und geballte kindlichkeit, die nicht in worte zu fassen ist. "i'll teach my children to love every man and every thing. that's what you should do with the world: love it and walk through with an open heart and an open mind. don't let the fears win!"

was kann man mehr sagen, als dankeschoen? nichts! also dankeschoen und viel glueck/gluecklichsein in der welt!

geschrieben mit mojave 3 - this road i'm travelling

Saturday, July 08, 2006

luang prabang laziness

mein tripp neigt sich dem ende entgegen, muss ich wohl sagen. morgen geht mein flieger nach bangkok und ich mache mir schon jetzt gedanken, wo ich hier in laos einen notfallburger herbekomme (werde also mein vegetariertum fuer einen burger unterbrechen, was tut man nicht alles fuer die flugsicherheit)...

es gibt keine spannenden geschichten zu erzaehlen hier aus dem himmlischen luang prabang. und das ist wohl auch der punkt: es ist so himmlisch und laid-back hier, dass man zu nicht allzuviel aktivitaet in der lage ist. die highlights der letzten tage waren demnach: besuch beim laotischen frisuer, laotische massage, laotischer sticky rice. aber ich habe kein schlechtes gewissen, hier ein wenig abzuhaengen! der platz ist perfekt: ich habe ein koloniales guesthouse direkt am mekong gefunden, in dem ich die meiste zeit mit ein paar norwegern auf dem balkon sitze, den fluss anschaue und ueber gott und die welt blubbere. natuerlich mit einem beer lao in der hand (habe ich schon erwaehnt, dass das extrem gut ist?)!

und irgendwie bin ich templed-und buddhaed-out, wie man so sagt. ich will ja nicht gotteslaestern, aber wenn ich noch eine goldene statue anschauen muss, werde ich wirklich ein richtiger hardcore-atheist. ich will hier nicht falsch verstanden werden, ich koennte weiterhin auf unbestimmte zeit hier bleiben, allerdings habe ich wohl den antrieb verloren, weitere touristenplaetze zu besichtigen. also bin ich einfach hier in luang prabang, der stadt der laotischen koenige und bin faul...

wie auch immer, die heimische realitaet wartet bereits im hinterkopf. das ist schlecht! aber wahrscheinlich zwangslaeufig (wird unserer spezies doch vorausschauendes denken nachgesagt. obwohl es - trotz erziehung durch den "7. sinn" oft ja nicht mal zu vorausschauenden fahren reicht). nun ich fliege, statt zu fahren und vorausschauen kann man da nicht (nur zur seite, es sei denn man ist ein kind und darf auf den schoss des piloten). demenstprechend rudimentaer und abwegig ist auch mein voraus-denken: kann ich eine brattwurst essen auf dem institutsdach, obwohl ich doch hier fleisch-verneiner bin? leben die fische im aquarium noch? sind alle menschen schlecht gelaunt, zu hause? wo bekomme ich beer lao in ffm? soll ich zuerst fernsehen gucken oder zeitung lesen, wenn ich zurueckkomme? und was mache ich ueberhaupt in dieser stadt? darf ich mich nach all der zeit wieder an der uni blicken lassen? wo bekomme ich geld her, jetzt, da die bank schon kopfgeldjaeger auf mich angesetzt hat? wie war nochmal der name dieser kanzlerin?

diese und aehnlich sinnige und draengende fragen schwirren mir hier durch den kopf und vermischen sich zu einem groteskem chaos, vergleichbar mit einer vietnamesischen nudelsuppe. nur schmeckt die, wenn man sich traut, sie zu loeffeln...

written with kristoffer astroem's track no. 7 from the album "so much for staying alive"

Thursday, July 06, 2006

die welt aus sicht eines donuts

vang vieng ist nun wirklich keine dekadente stadt, eher ein kleines fischerdorf am braunen xong-fluss mitten im laotischen nirgendwo. die einzige aufregende sache ist vielleicht die alte amerikanische landebahn, lima sit 6, die waehrend der zahlreichen kriege ausgiebig genutzt wurde. heute ist das der leicht ueberdimensionierte busplatz des dorfes...

ein wenig dekadent habe ich mich aber schon gefuehlt, in vang vieng. nicht in hinblick auf die laoten, sondern eher im gedanken an das fussball-verwuestete deutschland. an dem tag als das land der neu erbluehenden schwarz-rot-goldenen flaggen vermutlich in kollektiver heulkraempfen verharrte, habe ich tubing praktiziert. vermutlich hat die kanzlerin ("that girl that accessed power", beschreibt sie ein lustiger kanadier) gerade staatstrauer verhaengt, als ich also in einen alten traktorreifen ein paar kilometer aufwaerts steige und mich dann gemaechlich den fluss hinabtreiben lasse. vorbei ein 300 m hohen kartklippen mit bergregenwald und ein kuehlen beer lao in der hand. "the best bar of the world" sagt ein reifenkollege und er hat recht! in regelmaessigen abstaenden wird man mit bamusstoecken aus dem wasser gefischt und kann in kleinen bambus-bars noch mehr bier trinken. aber auf dem wasser macht es am meisten spass (in deutschland waere das wahrscheinlich durch 10 gesetze und verordnungen verboten). also treiben wir durch stromschnellen im warmen wasser und lassen die welt vorbeiziehen, die bereits ohne auf einem donut zu sitzen surreal genug ist. wenn das nicht dekadent ist...

... getruebt wird das erlebnis von einer geschichte, die schnell de runde gemacht hat im dorf (ich habe bis heute 3 verschiedene versionen gehoert): am tag vor meinem tubing-abenteurer ist ein koreanisches maedchen im fluss ertrunken, als sie an einer der bungee-stellen in den fluss gesprungen ist. ich hab die stelle gesehen, und wenn ich nicht richtig schwimmen koennte (so wie sie) waere ich da nicht runter gesprungen. schlimmer unfall also - und umso schlimmer, dass am naechsten tag leute an diesem platz sassen und das gleiche gemacht haben, natuerlich mit bier in der hand...

und um noch mehr lebensgefaehrliche zu erzaehlen: am selben tag habe ich noch einen ausflug mit dem mountainbike gemacht und bin durch diese wundervoll gruenen reisfelder und traumhaften berge zu einer hoehle mit einer tuerkisen lagune geradelt. ich hatte natuerlich meine taschenlampe vergessen, habe aber zum glueck ein paerchen mit ebensolcher am eingang getroffen. was folgt ist eine mischung aus jules vernes reise zum mittelpunkt der erde und indiana jones. stundenlang durch schlamm, wasser, enge gaenge, ueber spalten, deren grund man nicht sieht und durch hoehlen, so gross wie kathedralen. toll! auch wenn wir die ganze zeit ueber near-to-death-erfahrung witzeln...

nach ein paar stunden bei einem bier an der lagune im stroemenden regen merken wir dann, dass wir alle aus deutschland sind! ich dachte, ich erkenne die deutschen am akzent-besetzten englisch! aber hier haben mich eine englisch-lehrerin und ein deutschfranzose an der nase herumgefuehrt! wir dachten gegenseitig, wir seien aus den niederlanden! das kann ich dann in eine reihe stellen mit israel, canada und schweden, den laendern meiner vermuteten herkunft bisher... nun, wir hatten noch einen netten tag zusammen und ich habe den beiden dann auch noch zwei meiner vielen mallerone-packungen verkaufen koennen, die hier eh nur unnuetzer ballast sind.

also deutschland: trauer ade! ignoriert all die gesetze, schmeisst die aengstlichkeit ueber bord, klaut traktorreifen und ab in die fluesse!

geschrieben mit hilfe von clap your hands say yeah - upon this tidal wave of young blood

Sunday, July 02, 2006

beer lao & kgb

die zeit war leider viel zu kurz in viet nam (oder ich habe zu lang am strand gelegen?)! nun, immerhin habe ich noch ein paar schoene tage in hoi an (einem uralten handelsort) und hue in der mitte von viet nam verbracht. dort wieder mal ruinen (alte koenigsgraeber am perfume river) und tempel (dieses mal meditation und singen mit moenchen). in hue habe ich einen "alten" bekannten von der bootsfahrt wiedergetroffen: dom aus australien. und wir haben definitiv zu viel bia huda getrunken (der liter kostet ungefaehr 50 cent, wer kann es uns also verdenken?). eine schoene zeit also in viet nam, und ich waere gern noch geblieben und mit dom in den norden gefahren. aber langsam geht mir die zeit aus und alle haben so von laos geschwaermt...

und nun bin ich also hier. wieder ein sozialistisches land, nur noch viel unterentwickelter als viet nam. dafuer aber auch ruhiger. wenn man nicht gerade bus fahren muss: grenzueberquerung von hue nach savannakhet im sueden von laos hat ungefaehr 12 stunden gedauert (sind eigentlich nur 250 km). benutzte verkehrsmittel: 20 jahre alter bus nach dah an, ueberfuellter minivan (nicht juenger) nach lao bao (grenze, naja, ein schlagbaum im schlamm) und dann ein 40 jahre alter local bus nach savannakhet (und der war echt der hammer, mir tut heute noch der ruecken weh). in savannakhet finde ich dann endlich mal ein guesthouse, das in einer alten franzoesischen kolonialvilla situiert ist. knarrender holzfussboden, riesen fenster und tueren und hohe decken - das erinnert mich an lima! und natuerlich endlich das famose beer lao: es ist wirklich so gut wie alle sagen! und mit 5% alkohol auch gut stark, wie ich spaeter am seegang im bett merke...

nun bin ich in vientiane, der hauptstadt dieses kleinen landes und wie schon phnom phen fuehlt es sich gar nicht so an: kaum verkehr, keine hochhaeuser, alles nett und ruhig. ich habe erstmal lange schlafen muessen, heute, denn der weg hierher war mehr als abenteuerlich. nicht etwa, dass mir der bus zu alt gewesen waere, nein, das bin ich ja nun schon gewohnt. beim ersten stopp jedoch, ist er erstmal mit meinem gesamten gepaeck weggefahren und nichtmehr wieder gekommen. mit soischer ruhe ertrage ich ja alles, aber als mich ein junger laote fragt, ob ich nicht im bus nach vientiane sitzen muesste, erscheine schon ein paar schweisstropfen auf meiner stirn... naja, der bus kam eine halbe stunde spaeter mit meinem rucksack wieder und alles war gut. bis dann mitten in der pampa ein reifen geplatzt ist. auch das ist wohl normal erzaehlt mir ein alter mann, der ueberaus gut englisch spricht und mir fortan bei jedem stopp wissenswertes ueber laos erzaehlt. auf die geschichte mit den terroristen haette ich gern verzichtet, aber der alte arbeitet wohl fuer die regierung und das militaer und muss wohl etwas prahlen ("alles im griff"). der alte erzaehlt, dass er fuer die laotische regierung auf der ganzen welt (ausser usa natuerlich) und auch in leipzig gearbeitet hat, damals in den alten sozialistischen zeiten. auf nachfrage nuschelt er etwas von diplomatischen kreisen... der reifen ist gewechselt und weiter geht es durch reisfelder und berge (unbeschreiblich schoen). ich mag dieses land! trotz seiner busse!

die ankunft in vientiane mit der ueblichen verspaetung, wieder einmal 12 stunden im bus verbracht, aber wenigstens war es nicht langweilig. der alte parteisoldat will mich nicht allein im tuktuk fahren lassen und ruf seinen sohn an. zwei minuten spaeter steht ein brodaeuxroter mercedes benz aus den 1950er jahren vor uns! wie der glaenzt! das schoenste auto, dass ich hier gesehen habe. "german car!" lacht der alte. ich staune noch ueber die rote lederausstattung! also faehrt mich der sohn des parteisoldaten quer durch die stadt bis eine riesige polizeikontrolle kommt. wir fahren huppend und mit voller geschwindigkeit durch! "official car," schmunzelt der alte lapidar "they are not allowed to stop us!" nun, ich habe keine ahnung, mit wem ich hier durch vientiane fahre, aber langsam ueberkommt mich ein gefuehl wie in einem alten james bond-streifen (mit sean connery natuerlich). wahrscheinlich lande ich gleich bei irgendweiner politbuerositzung und werde verhoert...

nichts dergleichen geschieht, der alte laesst mich am mekong direkt bei meinem guesthouse aussteigen und sagt "auf wiedersehen" in deutsch. lacht und laesst sich in seiner deutschen limosine davon chaufieren. jetzt brauche ich erstmal ein kaltes beer lao!