Saturday, July 08, 2006

luang prabang laziness

mein tripp neigt sich dem ende entgegen, muss ich wohl sagen. morgen geht mein flieger nach bangkok und ich mache mir schon jetzt gedanken, wo ich hier in laos einen notfallburger herbekomme (werde also mein vegetariertum fuer einen burger unterbrechen, was tut man nicht alles fuer die flugsicherheit)...

es gibt keine spannenden geschichten zu erzaehlen hier aus dem himmlischen luang prabang. und das ist wohl auch der punkt: es ist so himmlisch und laid-back hier, dass man zu nicht allzuviel aktivitaet in der lage ist. die highlights der letzten tage waren demnach: besuch beim laotischen frisuer, laotische massage, laotischer sticky rice. aber ich habe kein schlechtes gewissen, hier ein wenig abzuhaengen! der platz ist perfekt: ich habe ein koloniales guesthouse direkt am mekong gefunden, in dem ich die meiste zeit mit ein paar norwegern auf dem balkon sitze, den fluss anschaue und ueber gott und die welt blubbere. natuerlich mit einem beer lao in der hand (habe ich schon erwaehnt, dass das extrem gut ist?)!

und irgendwie bin ich templed-und buddhaed-out, wie man so sagt. ich will ja nicht gotteslaestern, aber wenn ich noch eine goldene statue anschauen muss, werde ich wirklich ein richtiger hardcore-atheist. ich will hier nicht falsch verstanden werden, ich koennte weiterhin auf unbestimmte zeit hier bleiben, allerdings habe ich wohl den antrieb verloren, weitere touristenplaetze zu besichtigen. also bin ich einfach hier in luang prabang, der stadt der laotischen koenige und bin faul...

wie auch immer, die heimische realitaet wartet bereits im hinterkopf. das ist schlecht! aber wahrscheinlich zwangslaeufig (wird unserer spezies doch vorausschauendes denken nachgesagt. obwohl es - trotz erziehung durch den "7. sinn" oft ja nicht mal zu vorausschauenden fahren reicht). nun ich fliege, statt zu fahren und vorausschauen kann man da nicht (nur zur seite, es sei denn man ist ein kind und darf auf den schoss des piloten). demenstprechend rudimentaer und abwegig ist auch mein voraus-denken: kann ich eine brattwurst essen auf dem institutsdach, obwohl ich doch hier fleisch-verneiner bin? leben die fische im aquarium noch? sind alle menschen schlecht gelaunt, zu hause? wo bekomme ich beer lao in ffm? soll ich zuerst fernsehen gucken oder zeitung lesen, wenn ich zurueckkomme? und was mache ich ueberhaupt in dieser stadt? darf ich mich nach all der zeit wieder an der uni blicken lassen? wo bekomme ich geld her, jetzt, da die bank schon kopfgeldjaeger auf mich angesetzt hat? wie war nochmal der name dieser kanzlerin?

diese und aehnlich sinnige und draengende fragen schwirren mir hier durch den kopf und vermischen sich zu einem groteskem chaos, vergleichbar mit einer vietnamesischen nudelsuppe. nur schmeckt die, wenn man sich traut, sie zu loeffeln...

written with kristoffer astroem's track no. 7 from the album "so much for staying alive"

1 comment:

Anonymous said...

lieber martini,

in anbetracht deiner baldigen heimreise, lass dir sagen, dass wir dir gerne unter die arme greifen und bereit sind, dir - völlig uneigennütz - antworten auf einige deiner fragen abzunehmen! zum einen musst du dich wieder in der uni blicken lassen. du weißt, dass hier eine lebenswichtige aufgabe auf dich wartet! zum anderen musst du die bratwurst nicht auf dem institutsdach essen! wir haben jetzt nämlich eine sitzgruppe auf dem balkon unseres neuen sozialraums! da kann man sozusagen den verzehr von fleisch in keinem fall mehr verneinen! schlecht gelaunt simmer au net, da die deutsche elf ja jetzt einen grandiosen 3.ten platz gemacht hat und der nationale trauerzustand aufgehoben ist (was mich persönlich nur insofern betrifft, da deswegen, gott sei dank, das mobben gegen meine italienische herkunft wieder auf ein erträgliches maß zurückgeschraubt wurde). beer lao? da vertraue ich mal auf das marktschreierische internet. da findet sich doch letztendlich alles irgendwann... und geld? geld spielt in diesem leben keine rolle und informieren würde ich mich aus der zeitung. da kann man sich das maß an überforderung durch entsprechende bilder selbst besser einteilen. was bleibt, ist die offene frage nach dem sinn, was du überhaupt in dieser stadt machst. mhm. natürlich ins lola gehen. und das argument muss für dich ja wohl vollkommen ausreichen, lieber martini! wir freuen uns auf jeden fall schon tierisch auf dich und deine geschichten und hoffen natürlich auf deinen universitären verbleib.

liebste grüße von trizi

ps: wie diese kanzlerin heißt, weiß ich leider auch nicht. aber wir haben da eine politisch sehr gebildete dame in unserem ak, die dir bei dieser frage sicherlich gerne weiterhilft... ;o)